Woche der Überraschungen

 

Seit meinem letzten Blogeintrag hat sich so Einiges getan für mich in Neuseeland. Genau in diesem Moment sitze ich am Lake Taupo, der ziemlich zentral auf der Nordinsel Neuseelands liegt, habe meinen Blick auf das Wasser und die vom Sonnenuntergang orange gefärbten Wolken gerichtet und überlege, wie ich die letzten gut zwei Wochen angemessen und prägnant zusammen fassen kann.

 

Riesenschock

Was ist passiert? Während die Arbeit stets sehr gut verlief und ich sehr glücklich mit meinem Team war, hat sich in den letzten Wochen unter den fünf Freiwilligen bei Cholmondeley eine schwierige Situation entwickelt. Im Privatleben, sprich im Zusammenleben zwischen mir und den vier Mädels (auf sehr begrenztem Raum), hatten sich einige Spannungen aufgetan, dessen ich mir bewusst war. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass sie eine solch große Auswirkung und Intensität bekommen könnten..

 

In einem Gespräch mit dem Management des Kinderheims teilte man mir mit, dass man zu der Entscheidung gekommen ist, dass es das Beste sei, wenn ich das Projekt verlasse. Mir fiel diese Entscheidung sehr schwer und ich war zu Beginn geschockt, da ich die Arbeit mit den Kindern sehr liebte und mein Team mir bereits nach 2.5 Monaten sehr ans Herzen gewachsen war. Auf eine Art und Weise fühlte ich mich unfair behandelt und war von der Leitung enttäuscht. Daher fiel mir der Abschied auch umso schwerer.

 

Abstand gewinnen

Noch am selben Tag flog ich dann mit dem Flugzeug auf die Nordinsel nach Tauranga. Dort befindet sich der Sitz meiner Organisation in Neuseeland und ich wurde von Heath, dem Freiwilligenkoordinator, am Flughafen abgeholt. In den folgenden Tage hatten wir genügend Zeit, um die ganze Situation nochmal ausführlich zu besprechen und durchzugehen. Nachdem sich die großen Emotionen gelegt hatten, bot sich für mich die Gelegenheit eine Menge Selbstreflektion zu betreiben. In dieser Zeit habe ich mich dann auch nach einem neuen Projekt umgeschaut. Ziemlich schnell fiel meine Wahl auf das Lake Taupo Christian Camp, von dem aus ich jetzt meinen Blogartikel verfasse.

 

Kurzurlaub

Blick vom Mount auf den Stadtteil
Blick vom Mount auf den Stadtteil

Neben der ganzen Kopfzerbrecherei habe ich allerdings auch einiges mit Heath unternommen. Wir hatten eine Menge Spass und konnten uns durch die gemeinsame Zeit natürlich auch besser kennenlernen. Von der samstägigen Kneipentour inklusive All-Blacks Spiel, über Segeln, Squash, Tennis, Fussball (endlich mal wieder!) und die Umgebung erkunden bis hin zum Besuch in einem Erholungspark, rumhängen mit seinen Kumpeln und normalen Arbeitstagen im Büro. Zweimal wurden wir auch zum Dinner bei Kate und Teresa von ACVE eingeladen, was jeweils sehr lecker war! Rumdum kann ich mich also gar nicht beschweren und hatte eine ziemlich schöne und ereignisreiche Woche. Während alle dem sind auch ein paar Bilder entstanden, die ich an den Eintrag angehängt habe.

 

Hauptsächlich habe ich die Woche bei Heath verbracht, der zusammen mit zwei Freunden in Mt Manganui wohnt, einen wunderschönen Stadtteil von Tauranga. Er ist von zwei Seiten mit Wasser umgeben und verbindet den eigentlichen Berg mit dem Festland. Ich lebte somit also gut eine Woche auf einer Art Halbinsel, neben ziemlich fetten Häusern, die bestimmt so ein paar Millionen kosten. Nach Dunedin ist "da Mount", wie der Stadtteil liebevoll von den Einwohnern genannt wird, der wohl zweite Ort in Neuseeland, an dem ich es mir vorstellen könnte, permanent zu leben. Vorallem im Sommer! :-)

 

Blick nach Vorne

Trotz des für mich eher unfreiwilligen Wechsels schaue ich gespannt in die Zukunft. Nachdem ich die ganze Situation verarbeitet habe und nach dem Abschied aus Christchurch für mich auch eine klare Linie, emotional wie auch örtlich, gezogen habe, kann ich nun nach vorne blicken und neu durchstarten.

 

In dieser Woche werde ich im neuen Projekt eingearbeitet und ich bin gespannt, welche Erfahrungen ich dort sammeln werde und was ich lerne.

 

Was bleibt?

Eine Menge! In den vergangenen drei Monaten habe ich so viel wie nie zuvor in einem solch kurzen Zeitraum für mich und mein Leben gelernt. Die Arbeit mit den Kindern hat mich sehr erfüllt und es war eine Bereicherung. Im Moment ist es schwer diese Lernerfahrungen niederzuschreiben, aber die Erinnerung an drei wundervollen und lehrreichen Monaten werde ich lange im Gedächtnis bewahren.

 

Im Endeffekt kann ich sogar stolz sein, eine solche Wechselerfahrung gemacht zu haben, die ich im Normalfall nie gemacht hätte. Dadurch, dass ich sehr stark aus meiner "Comfort-Zone" gebracht wurde, hatte ich die Gelegenheit mehr über meinen eigenen Charakter und bestimmte Situationen im Leben zu lernen.

 

So... und jetzt wird im neuen Projekt reingehaun!

 

 

Bildergalerie

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Kommentare: 1
  • #1

    Sebastian (Donnerstag, 01 November 2012 03:20)

    Besonders schön ist das Bild, wo dein Blick sorgenschwer in die Ferne schweift. :D

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