O-Week und die Suche nach Gründen

 

Wir schreiben Freitag, den 17. August 2012. Seit zwei Wochen bin ich nun schon in Cholmondeley. Zeit genug, um einen ersten guten Einblick in die Arbeit vor Ort zu haben und etwas darüber zu erzählen. Daher möchte ich euch in diesem Blogeintrag über die ersten Tage und die grundliegende Arbeit im Kinderheims informieren.

 

O-Week (Einarbeitung)

Die erste Woche war vollgepackt mit Terminen, Meetings, Besichtigungen und vielem Ausprobieren. Über die ganze Woche verteilt gab es viele langwierige Besprechungen, in denen uns die Care Supervisior viel theoretischen Stoff über die Arbeit mit den Kindern erzählt haben. Auch der "Big Boss" Shane kam für eine Stunden den Berg hochgefahren und erzählte uns sehr viel über das Kinderheim, Rechte & Pflichten, Erwartungen, Respekt, etc. pp. Das Übliche halt...

 

Aber es gab nicht nur theoretischen Input. Am Montag besuchten wir direkt die Schule und haben beim community morning mitgemacht. Dort einigen sich die Kinder zum Beispiel auf bestimmte Regeln für die Woche und man lernt sich besser kennen. Am Dienstag durften wir uns erst den Planing Day angucken und dann mit Eamonn tree climbing und den adventure stream ausprobieren. Eamonn ist hier der Mitarbeiter für die Outdooraktivitäten und bekannt für seine lässige Umgangssprache und Sätze wie "Yoouh, bro, what's up, mate?"

 

Nachdem ich Mittwoch meine erste Probeshift hatte, bekam ich Donnerstag meinen Arbeitsplan. Es ist ein 3-Wochenschichtplan mit insgesamt 40 h im Durchschnitt. Am besten guckt ihr euch einfach das Bild an, sollte selbsterklärend sein!

 

Abgerundet wurde die Woche vom sogenannten Celebration of Learning, eine Art Reflexion und Abschluss der Schulwoche. Danach ging es noch kurz zum diabetes training und zum shoppen nach Christchurch.

 

 

 

"Value our children"

Es ist sehr schwer, die Arbeit im Kinderheim auf wenige Worte runterzubrechen. Daher möchte ich mit diesem Artikel erst einmal einen ersten Überblick geben. Was ich aber umbedingt noch herausheben möchte, ist die spezielle Einstellung gegenüber den Kindern. Ich spüre, dass die Kinder in Cholmondeley sehr wertgeschätzt werden und dass man versucht, ihnen eine schöne Zeit zu bereiten, um sich von den Probemen zu Hause zu erholen bzw. um generell abzuschalten.

 

Natürlich kommt es hier auch mal zu Auseinandersetzung unter den Kindern. Dabei wurde mir u.a. von Shane erklärt, dass es nicht darum geht, den Kindern ihre "schlechten" Verhaltensmuster abzugewöhnen. Das Personal kümmert sich vielmehr darum, den Grund für ein bestimmtes Verhalten herauszufinden und dann an diesem Punkt anzusetzten. Diese Arbeit ist so, laut dem Big Boss, einzigartig und sehr angesehen in Neuseeland.

 

Ich persönlich kann sagen, dass diese Einstellung sehr lobenswert ist. Allerdings ist es, wenn man so wie ich, in einigen Situationen emotional involviert ist, sehr schwer einen kühlen Kopf zu bewahren. Aber nach einiger Zeit hat man sich wieder beruhigt und die jeweilige Situation wird dann zusammen mit einem anderen Mitarbeiter oder Care Supervisor und dem Kind besprochen.

 

Wandern ist gar nicht so langweilig ;-)
Wandern ist gar nicht so langweilig ;-)

 

Ich bin mitlerweile schon mittendrin im Schichtplan und hatte bereits 4 Arbeitstage laut dem neuen Plan. Die Arbeits ist teils sehr anstrengend, macht aber super viel Spass. Die Kindern sind richtig cool und hatten mich schon nach kurzer Zeit ins Herz geschlossen. Das entschädigt dann wieder für den Stress und die Strapazen.

 

In nächster Zeit werden noch weiter ins Detail gehen und euch zum Beispiel die unterschiedlichen Schichten sowie den Wochenablauf an sich erklären.

 

Jetzt habe ich aber erstmal das Wochenende "off". Ein wenig Wandern, meine erste neuseeländische Party und die Suche nach einem Auto stehen auf der to-do Liste.

 

Bis dahin, Kiaora!

 

 

 

P.S. Es hat mittlerweile nach starken und langen Regenfällen aufgehört zu Regen. Ich hoffe also, dass ich morgen die Wanderung in Angriff nehmen kann!

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Jenny (Dienstag, 21 August 2012 18:02)

    Hört sich ja super an :) und voll gut, dass du Autofahren darfst, hatte ich.schon wieder vergessen ;p
    Hier in Paraguay ist es weniger stressig und ich glaube nach diesem Jahr bin ich definitiv die geduldigste von uns Vieren :D
    Übrigens ließ dir nochmal den vorletzten Ansatz durch - Stefan hat nicht gut gearbeitet ;p
    Liebe grüße, Jenny :)

  • #2

    Stefan (Dienstag, 21 August 2012 22:21)

    Ey, Stefan hatte den übelsten Kater, als er kontrollierte!

  • #3

    Jenny (Mittwoch, 29 August 2012 14:21)

    Okay, es sei dir verziehen ;)

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