Vorurteile und wie sie unser Leben erleichtern

 

Polen klauen, Russen trinken viel Wodka, Deutsche sind pünktlich und Franzosen sind die besten Liebhaber. Das alles sind Vorurteile und gewissen Klischees, die jeder schon mal gehört hat.

Nur wie geht man mit diesen Vorurteilen bei Begegnungen mit den beschrieben Personen während des Auslandjahres um?

 

Ich habe selber wieder gemerkt, wie schnell ich gegen bestimmte Leute Vorurteile entwickele. Freitag Nachmittag, Vorstellungsrunde hier beim Seminar und ich packe die Leute automatisch in Schubladen: vom sympathischen aber durchgedrehten Rocker mit Megabart über die nervige Hippiebraut in weiten bunten Hosen bis hin zum schüchternen Phlegmatiker mit komischer Stimme. All diese Stereotypen sind mit bestimmten Bildern und Vorurteilen behaftet, die dann meine Erwartungen an den Charakter und das Verhalten dieser Person definieren.

 

Interessant wird es dann, wenn man diese Leute genauer kennenlernt und feststellt, dass sie eigentlich gar nicht dem ersten Eindruck bzw. der ersten Schubladeneinordnung entsprechen. Ein gutes Beispiel hierfür ist unser Seminarleiter Ahmet, der leidenschaftlich gerne tanzt. Nach seinen ersten Begrüßungsworten und dem unsicheren Auftreten dachte ich sehr schnell, dass er nicht der geborene Referat ist. Aber seit Freitag widersprach er diesem Bild schon des Öfteren und ich kann nur sagen, dass er seine Sache hier sehr gut macht und die Workshop weitestgehend sehr interessant gestaltet.

 

Ich weiß auch, dass ihr jetzt, nachdem ihr nur den Namen Ahmet gelesen habt, ein gewissen Typ vor eurem inneren Auge hattet. Das ist normal. Das machen alle so. Es vereinfacht das Leben. Es wäre viel zu komplexiert und auch unmöglich, jeden Menschen einzeln kennenzulernen, daher steckt man die Person durch den ersten Eindruck zunächst in eine Schublade, um auch zu selektieren, mit wem man mehr Kontakt haben möchte und mit wem nicht.

 

Wichtig ist es aber, dass man bereit ist, diese Vorurteile und Stereotypen, die jeder Mensch hat (!), abzulegen und über die Rolle einer bestimmten Person nachzudenken, um diese dann zu reflektieren und auch zu respektieren.

 

Ich habe selber auch bestimmte Vorurteile gegenüber der neuseeländischen Bevölkerung. Durch viele ähnliche Aussagen entstehen solche Vorurteile, aber es gibt auch immer Leute, die diesen nicht entsprechen und aus dem Muster fallen. Daher sollte man versuchen, jeder Person weitestgehend unvoreingenommen entgegen zu treten, um herauszufinden, wie sie wirklich ist. Ich weiß, dass ich das jetzt hier so einfach schreiben kann und es in Echt sehr schwer ist. Und auch ich kann das nicht wirklich. Aber trotzdem sollte es mein Anspruch sein.

 

Ich rede jetzt sogar mit Leute, von denen ich am ersten Tag dachte, dass ich ihnen 10 Tage aus dem Weg gehen werde. Und all die Gespräche sind sehr interessant und regen zum Nachdenken an. So ist das ;-)

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